am 2. Dezember 2020, 18 Uhr (Livestream)

Das Forum Sozialversicherungswissenschaft e.V. (FSVW), die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, die Rheinische Friedrich-Wilhelms Universität Bonn und die Bonner Akademie für Forschung und Lehre Praktischer Politik (BAPP) laden Sie herzlich ein, gemeinsam mit unseren Gästen über Fragen rund um den Einsatz digitaler Technologien im Gesundheitswesen und die damit einhergehende Nutzung bzw. Verarbeitung sensibler Daten zu diskutieren.

An der Podiumsdiskussion nehmen teil:

Prof. Dr. Elisabeth André (Professorin für Multimodale Mensch-Technik Interaktion am Institut für Informatik der Universität Augsburg)

Prof. Ulrich Kelber (Bundesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit)

Prof. Dr. Remi Maier-Rigaud (Professor für Sozialpolitik und Leiter des Studiengangs B.A. Nachhaltige Sozialpolitik am Fachbereich Sozialpolitik und Soziale Sicherung der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg) und weiteren Gästen zu diskutieren.

Moderiert wird die Diskussion durch Prof. Dr. Michael Heister (Fachbereich Sozialpolitik und Soziale Sicherung, Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und Abteilungsleiter im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)).

Zum Thema:

Nie zuvor ist das Potenzial digitaler Technologien im Gesundheitswesen so deutlich wie bei der Bekämpfung der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 zu Tage getreten. Die Frage nach der Nutzung der Handydaten von BürgerInnen zwecks Untersuchung der Eindämmungsmaßnahmen und Identifizierung möglicher Infektionsketten führt zugleich das immanente Spannungsverhältnis zwischen Gesundheit und Datenschutz eindrücklich vor Augen.

Die enormen Chancen der Digitalisierung beschränken sich keineswegs auf eine derartige Herausforderung wie eine Pandemie. Heutzutage vermögen Gesundheits-Apps und Wearables nicht nur einen gesunden Lebensstil zu unterstützen, sondern auch die eigene Verantwortung im Präventionsbereich zu fördern. Seit dem Inkrafttreten des Digitale-Versorgung-Gesetzes (DVG) können nun Apps zur besseren Versorgung von Patientinnen und Patienten ärztlich verschrieben und deren Kosten durch die gesetzliche Krankenversicherung übernommen werden.

Der Einsatz digitaler Technologien im Gesundheitswesen und die damit einhergehende Nutzung bzw. Verarbeitung sensibler Daten durch App-Betreiber und Krankenkassen wirft jedoch viele rechtliche, gesellschaftspolitische und ethische Fragen auf, wie z. B.:

  • Wie kann eine datenschutzgerechte Nutzung und Verarbeitung digitaler gesundheitsbezogener Daten garantiert werden?
  • Ist die aktuelle Gesetzgebung z. B. die Europäische Datenschutz-Grundverordnung (EU DSGVO) und das Sozialgesetzbuch in der Lage, sensible Daten wie eben Gesundheitsdaten der BürgerInnen vor einem Missbrauch ausreichend zu schützen?
  • Welche Aufsichtsmaßnahmen zur Kontrolle des Datenschutzes stehen zur Verfügung?
  • Wie wirkt sich der Datenschutz auf die Weiterentwicklung von KI und den Schutz unserer Gesundheit aus?
  • In welchem Umfang darf die Privatsphäre der BürgerInnen der Gesundheit geopfert werden? Wie lässt sich das gesellschaftspolitisch und ethisch rechtfertigen?
  • Inwiefern kann die Nutzung digitaler Technologien und gesundheitsbezogener Daten das solidarische Verhalten oder gar die Einstellung gegenüber dem Solidarprinzip in der Krankenversicherung beeinflussen?
  • Wer trägt die ethische Verantwortung im Umgang mit unseren Daten? Der Staat, die App-Betreiber, die BürgerInnen?

Wir laden Sie ein, die Veranstaltung im Livestream zu verfolgen und Ihre Fragen an unsere Diskussionsgäste zu richten. Die Teilnahme ist kostenfrei. Wir bitten um eine kurze Anmeldung unter veranstaltungen@bapp-bonn.de bis Dienstag, den 1. Dezember 2020 um 18.00 Uhr. Nach Ihrer Anmeldung erhalten Sie kurz vor der Veranstaltung die Zugangsdaten in Form eines Online-Links.

Bildquelle:Pixabay